Am 22. Oktober lud moveGLOBAL in Kooperation mit GePGeMi (Gesellschaft für Psychosoziale Gesundheitsförderung bei Migrantengruppen) zu einem Veranstaltungsmix aus Wissensvermittlung, gemeinsamen Kochen und Schlemmern, sowie fachgeleiteter Austauschrunde ein.
Wie die Referentin die Geschmackserinnerungen der Teilnehmer:innen erweckte und ein spontaner Kochwettbewerb entstand, wer die schnellsten Nem Cuon, den Somtam oder die leckerste Taro Suppe zubereitet, lesen Sie hier:
Es kamen um die 30 Teilnehmer:innen im Divan Nachbarschaftszentrum zusammen. Senior:innen sowie jüngere Menschen. Der Einstieg in das Thema gesunde Ernährung im Alter eröffnete Grit Hallal (Bildungsmanagerin und Personalentwicklerin in der Gemeinwohl-Ökonomie). Grit entführte unsere Teilnehmer:innen in die Welt der Kräuterkunde. Es entwickelte sich eine rege Anteilnahme und ein Austausch über Kräuter aus der Heimat, die sich mit den Kräutern hier in Deutschland ähneln. So verbessern Gewürzkräuter nicht nur das Geschmackserlebnis, sondern haben auch viele gesundheitliche Vorzüge.
Grit machte deutlich, dass das, was wir essen, uns auch ausmacht. Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, beinhalten nicht nur stoffliche Informationen, sondern sind alles – positive sowie negative – Energien. Mit zunehmendem Alter nimmt die Bildung freier Radikale zu. Das kann zu psychischen Störungen im Gehirn führen, weshalb Erwachsene über 30 auf eine Zufuhr von Antioxidantien angewiesen sind, die freie Radikale bekämpfen. Obst und Gemüse, die viele Antioxidantien enthalten wirken sich in diesem Alter positiv auf die Stimmung aus. Es geht auch um die bewusste Auswahl, um den Blick für Lokalität und Qualität von Nahrungsmitteln.
Nach der Informationsstunde gingen die Teilnehmer:innen in die praktische Phase über. Es entstanden vier Gruppen, die unterschiedliche Gerichte zubereiteten: das Multikulti Salat, die vietnamesischen Sommerrollen (Nem Cuon), die japanische Taro Suppe und der thailändische Papayasalat (Somtam). Herr Mahdi brachte eine fertig zubereitete Reisbrühe mit Hähnchen (Tim Ayam) mit. Zwei ältere Teilnehmer:innen brachten als Überraschung zwei Riesen Flaschenkürbisse mit, die sie selbst gezüchtet und geerntet hatten. Daraus wurde ein Überraschungsgericht zubereitet.
Während des Kochens fanden rege Gespräche statt. Die Teams haben sich gegenseitig angefeuert, wer das schnellste Gericht zubereiten kann. Es war eine wundervolle Atmosphäre die Älteren und Jüngeren beim Kochen und Unterhalten zu beobachten, als gäbe es keinen Altersunterschied, alle vereinte das Thema: Kochen.
Nach der einstündigen Kochzeit stellte jede Gruppe stolz ihre zubereiteten Gerichte vor. Und dann wurde geschlemmert.
Im Anschluss brachte die Moderatorin die Gruppe in gemütlicher Runde zusammen. Ein generationsübergreifendes Storytelling mit Geschichten und Erfahrungen über das Essen und die Heimat brachten viele spannende Erkenntnisse für jeden Einzelnen mit. Essen ist also nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern eine Tätigkeit, die viel beinhaltet: Religion, soziale Herkunft, Lebenssituation, Menschen und Emotionen. So ist Heimat für jemanden nicht unbedingt ein Land, aber der eigene Körper selbst, an dem man vollkommen sein kann. Am Ende hatte das Multikulti Salat für die meisten eine bedeutende Message überbracht: ein gesundes Gericht, das verschiedene Geschmäcker vereint, von jeder Zutat und Gewürz etwas, das allen schmeckt, spiegelt unsere bunte und vielfältige Gesellschaft wider. Das gemeinschaftliche Zusammenleben kann wie dieses Gericht harmonisieren.
Vielen herzlichen Dank an GepGeMi e.V. sowie das Divan Nachbarschaftszentrum für das gemeinsame Realisieren dieser Kochveranstaltung. Ohne den intensiven Austausch und Vorbereitung mit Euch im Vorfeld, sowie Eure wunderbaren Ideen, wäre die Veranstaltung nur halb so erfolgreich. Ein großer Dank gilt auch Grit Hallal, dass Du zu uns mit dem Vortrag zu gesunde Ernährung kommen konntest. Es gab nur positives Feedback und den Wunsch nach mehr!